ESUG-Seminar in der WWK - Arena
Volles Haus in erstklassiger Umgebung:
Strahlender Sonnenschein, gute Stimmung und jede Menge Input aus erster Hand: Das exklusive ESUG-Seminar von BRSI (Bundesvereinigung Repositionierung, Sanierung und Interim Management e.V.) und BDS (Bund der Selbständigen in Bayern e.V.) am vergangenen Donnerstag in der Augsburger WWK Arena war ein voller Erfolg.
ESUG-Seminar in der WWK-Arena begeistert Teilnehmer
Knapp 50 Teilnehmer waren der Einladung der beiden Verbände gefolgt, die am 21. Februar 2019 in die offizielle Spielstätte des Bundesligisten FC Augsburg geladen hatten. Unter der Headline „6 Jahre Insolvenz in Eigenverwaltung: Fluch oder Segen?“ sollten insbesondere Steuerberater, Unternehmensberater und Firmenkundenbetreuer in Banken rund um das Thema Insolvenz in Eigenverwaltung nach § 270a InsO (ESUG) informiert werden. Und dieses Vorhaben glückte auf ganzer Linie: Dank der beiden hervorragenden Experten, dank eines äußerst engagierten Publikums, das sich gewinnbringend an der Diskussion beteiligte und – nicht zuletzt – auch dank der erstklassigen Atmosphäre, die der Business-Bereich der WWK Arena bot.
Welche Vorteile ergeben sich
Was genau bedeutet Eigenverwaltung nach § 270a InsO und was kann sie besser als die Regelinsolvenz? Welche Vorteile ergeben sich, wenn Mandanten oder Kunden in Eigenverwaltung gehen und wie kann ein Auftrag in einem solchen Fall weitergeführt werden? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die beiden Referenten Sachwalter Dr. Thomas Karg und Sanierungsexperte Thomas Planer und gaben dabei spannende Einblicke in ihren Berufsalltag. Anlass dieser Fragestellungen war ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2017, das die Haftung von Steuerberatern bei einer Firmenpleite stark verschärft hat. Sind ihre Klienten zahlungsunfähig, sind Steuerberater seitdem verpflichtet, diese unverzüglich und ausdrücklich auf die Insolvenzreife des Unternehmens hinzuweisen.
Dr. Thomas Karg schilderte die Rolle des Sachwalters
Dr. Thomas Karg von der Kanzlei Dr. Karg, Puhlmann & Kollegen aus Memmingen schilderte die Rolle des Sachwalters im Eigenverwaltungsverfahren. Als Insolvenzrechtler betreute er 2012 eines der ersten Schutzschirmverfahren in Deutschland und hat seitdem eine Vielzahl von Eigenverwaltungen begleitet, unter anderem auch ein Konzernverfahren. In seinem Vortrag stellte er deshalb einzelne Eigenverwaltungsverfahren seiner Kanzlei vor, streifte Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Eigenverwaltung und Regelinsolvenz und gab interessante Einblicke in die Arbeit eines Insolvenzverwalters. Sein Fazit zum Schluss: Eigenverwaltung sei ein Segen, wenn sie richtig „gemacht“ wird – zum Fluch werde sie, wenn Verantwortliche nicht geeignet sind oder das Verfahren missbraucht wird, um Gläubiger zu täuschen.
Vortrag von Thomas Planer
Nach reger Diskussion und kulinarischer Verkostung stand der Vortrag von Thomas Planer auf dem Programm. Der Sanierungsberater und Geschäftsführer der Planer & Kollegen GmbH, die mit knapp 100 durchgeführten Eigenverwaltungsverfahren nach ESUG zu den erfahrensten deutschen Sanierungsberatungen gehört, schilderte ebenfalls seinen Berufsalltag. Er stellte die Eigenverwaltung sowohl aus Sicht des Sanierers als auch aus Sicht des Unternehmers vor. In diesem Zusammenhang warb Planer eindringlich für die aktive Unterstützung durch erfahrene Sanierungsberater in Krisen-Situationen: Gerade wenn Unternehmen in wirtschaftliche Schieflagen geraten, sei insolvenzspezifisches Wissen enorm wichtig. Könne dieser Aspekt im betroffenen Unternehmen nicht abgebildet werden, würde das fehlende Know-how die Krise noch verschärfen. Mit einem Appell an die anwesenden Steuerberater, mutig zu sein und ihre Klienten rechtzeitig auf Probleme mit der Zahlungsfähigkeit hinzuweisen, schloss Thomas Planer: „Nur wenn rechtzeitig Hilfe geholt wird, kann noch reagiert werden.“
Krönender Abschluss
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – unter diesem Motto folgte nach den beiden Experten-vorträgen schließlich noch das (inoffizielle) Highlight des Tages: eine Stadionführung durch die WWK Arena! Aufgeteilt in zwei Gruppen und angeführt von kundigen Stadion-Kennern durften alle Seminar-Teilnehmer Stadionluft schnuppern, auf der Trainerbank platznehmen und die Gästekabine inspizieren. Ein rundum gelungener Seminar-Tag also, der mit der Tour durch die Fußball-Arena einen würdigen Abschluss fand!