PTA übernimmt Otto Dilg GmbH
Zum 1. Januar 2021 wurde der Geschäftsbetrieb der Otto Dilg GmbH Feinmechanik mittels eines Asset Deals von der PTA Pharma-Technischer-Apparatebau GmbH & Co. KG übernommen. Die Transaktion kam im Rahmen einer Insolvenz in Eigenverwaltung zustande. Das Amtsgericht Landshut hatte am 01.10.2020 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Bereits mit dem Beschluss zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wurde durch das Gericht unterstrichen, dass die Otto Dilg GmbH sehr gute Aussichten auf einen erfolgreichen Sanierungsprozess hat. Die Otto Dilg GmbH Feinmechanik entwickelt und produziert hauptsächlich Bürstmaschinen und Filteranlagen für unterschiedlichste Produktions-Umgebungen und ist kompetenter Partner in der CNC- Dreh- und Fräsbearbeitung sowie in der Schweißtechnik. Die PTA Pharma-Technischer-Apparatebau GmbH & Co. KG stellt Laminar-Flow-Anlagen und Waschmaschinen sowie Sonderanlagen für die Pharmazeutische Industrie her. „Von dem Asset Deal profitieren beide Partner. Der Käufer erweitert sein Kompetenzfeld und damit seine Marktposition, schafft Synergieeffekte, ein großer Teil der hoch qualifizierten Arbeitsplätze bleibt erhalten, und das Unternehmen gewinnt damit an mehr Stabilität“, erklärt Klaus Ziegler, der als Sanierungsexperte und geschäftsführender Gesellschafter von Planer & Kollegen die Insolvenz in Eigenverwaltung sowie den Asset Deal begleitet hat.
Die Corona-Krise forderte ihren Tribut von der Otto Dilg GmbH Feinmechanik. Umsätze gingen zurück, das Unternehmen geriet ins Wanken. Der Geschäftsführer Rüdiger Dilg erkannte glücklicherweise rechtzeitig, dass er handeln musste. So konnte er mit Hilfe der Sanierungsexperten von Planer & Kollegen die Insolvenz in Eigenverwaltung einleiten. Denn die Aussichten auf die Fortführung des Unternehmens waren sehr positiv. „Ich wollte nicht zusehen, wie ein Familienunternehmen untergeht, das schon in mehreren Generationen fortgeführt wird. Außerdem passt das Leistungsportfolio und die Kompetenzen der Otto Dilg GmbH perfekt zur PTA. Damit können wir weitere Märkte auch außerhalb des Pharmabereichs erschließen“, sagt Rüdiger Dilg.
Fit für die Zukunft
Kern der Sanierung in Eigenverwaltung waren die Optimierung der Kostenstrukturen sowie die Restrukturierung der Unternehmensorganisation. Im Rahmen eines Asset Deals konnten Verkäufer und Käufer zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ein großer Teil der Arbeitsplätze bleibt erhalten, die Produktion der Maschinen und Anlagen bleibt in Deutschland und das Ganze kann am bisherigen Standort verbleiben. „Ich bin sehr stolz darauf, als eines der wenigen Unternehmen meiner Branche noch komplett in Deutschland zu produzieren. Mit dem Asset Deal kann ich das Geschäftsfeld der PTA perfekt ergänzen, was unsere Position in einem stark umkämpften Markt stärkt“, sagt der Eigentümer Rüdiger Dilg. Und der Clou: Mit Hilfe der Strukturen und Synergieeffekte in der Unternehmensgruppe bleibt das traditionsreiche Lebenswerk in der „Familie“.
Mit eigener Kraft aus der Krise
Zur Bewältigung der Krise hat sich die Otto Dilg GmbH Feinmechanik für die Insolvenz in Eigenverwaltung entschieden und sich die Sanierungsexperten der Planer und Kollegen an die Seite geholt. „Die Insolvenz in Eigenverwaltung ist dann sinnvoll, wenn das Unternehmen das Potenzial hat, weiterzubestehen und dann gerade mit Hilfe des auch in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zur Verfügung stehenden Werkezugkastens der Insolvenzordnung saniert wird. Das war bei der Otto Dilg GmbH Feinmechanik eindeutig der Fall. Vorteil des Verfahrens ist es, dass der Geschäftsführer im Driver’s Seat bleibt und weiter voll handlungsfähig ist“, erläutert Klaus Ziegler. Er hat den Prozess gemeinsam mit dem gerichtlich bestellten Sachwalter Dr. Marc Zattler von der Kanzlei SOLVEA Rechtsanwälte Insolvenzverwalter Partnerschaft mbB begleitet. „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat hervorragend geklappt. Ich bin sehr froh, dass die Otto Dilg GmbH Feinmechanik eine neue Heimat in der PTA Pharma-Technischer-Apparatebau GmbH & Co. KG gefunden hat und mit dieser Lösung auch für die Gläubiger das beste Ergebnis dargestellt werden kann““, sagt Marc Zattler. Die Gläubigerversammlung hat dem Asset Deal zugestimmt, der Betriebsübergang erfolgte zum Januar 2021.
Erfolgsfaktor Vertrauen
Wichtig für eine erfolgreiche Insolvenz in Eigenverwaltung ist zunächst, dass sich der Unternehmer rechtzeitig Unterstützung sucht. Denn ist das Unternehmen womöglich schon seit längerem überschuldet und zahlungsunfähig, ist es meist zu spät. Da die Betroffenen meist nicht über die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die für ein solches Verfahren erforderlich sind, sollten sie sich einen Sanierungsberater an die Seite holen. Gemeinsam binden sie Gläubiger, Banken, Partner und das Insolvenzgericht in den Prozess mit ein. Auch die offene Kommunikation gegenüber Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten gehört zu einer erfolgreichen Insolvenz in Eigenverwaltung, ebenso wie die konsequente Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen. Als erfahrener Sanierer unterstreicht dies Thomas Planer von Planer & Kollegen: „Gerade das professionelle Zusammenspiel von Sachwalter und Sanierungsberater sowie die engagierte Mitwirkung der Geschäftsführung und Mitarbeiter des zu sanierenden Unternehmens erhöht das Vertrauen aller Beteiligten in eine erfolgreiche Sanierung in Eigenverwaltung“.
Pressemitteilung vom 10.02.2021